Besichtigung der Kirchenbaustelle im Oktober
In regelmäßigen Abständen nutzen die Gemeindeteammitglieder die Möglichkeit mit dem Architekt Andreas Fritz den Stand der Bauarbeiten zu begutachten.
Schon bevor der Aufzug die Gruppe nach oben beförderte zeigte Hr. Fritz an einem Originalstück des Holzdachstuhls den Zustand des Holzes. Oben bot sich dann dieses Bild:
Die Innenseite des Holzes ist deutlich weniger in Mitleidenschaft gezogen, wogegen die Außenseite sehr deutlich einen Blitzeinschlag, sowie Verrottung durch Wassereinfluss aufweist. Dieses Darstellungsbeispiel gibt einen Eindruck wie notwendig die Sanierung des Turmhelms tatsächlich ist. Dieser neigte sich durch die Schäden bereits leicht und die Sicherheit, dass einzelne Teile abstürzen, war nicht mehr gegeben. Dies ist mittlerweile behoben. Alle vier Ecken des Turmhelms wurden leicht angehoben und die Auflageflächen neu ertüchtigt. Im Innenraum wurde der Turm durch eine Verstrebung diagonal stabilisiert. Augenscheinlich sieht man als Einwohner keine großen Veränderungen.
Aber die Gruppe war mehr als erstaunt was sich seit dem letzten Besuch alles getan hat. Das Regenwasser, das bisher im Innenraum abgeleitet wurde wird künftig außen abgeleitet damit das Holz trocken bleibt. Eine aufwendig angebrachte Kupferverkleidung gibt nun auch von außen Schutz. Die Steinmetze arbeiten weiter mit Hochdruck. Bisher wurden sage und schreibe 14 Tonnen Stein ausgetauscht.
Sehr zeitaufwendig gestaltet sich die Aufarbeitung der Fugen. Dazu muss man wissen, dass Kirchen zur damaligen Bauzeit sehr schnell erbaut wurden. Dies war nur möglich indem man die Fugen nicht komplett mit Mörtel füllte, sondern Holzstücke im Mauerkern verwendete. Nur an den Rändern wurde mit Mörtel gearbeitet. Dadurch erreichte man damals eine viel schnellere Trocknungszeit. Heute weiß man, dass das Holz durch die Witterungseinflüsse kaputt ist und nun müssen die Fugen in mühevoller Kleinarbeit nachgearbeitet werden.
Aktuell arbeiten die Steinmetze an den Silhouetten über den Fenstern am Turm. Bei über 100 Plänen die angeblich von der Kirche existieren ist bisher der Plan von den Silhouetten der erste der genau passt. Man kann als Laie deutlich sehen, dass die komplette Last auf der mittleren Rippe jeder Silhouette liegt und, dass die Handwerker die Rippe schon um einige Zentimeter verlängert haben um die Ursprungsform wieder zu erreichen. Alle Teile die brüchig sind werden nummeriert, ausgebaut und in der Werkstatt der Firma Binder neu produziert. Auch an der Brüstung werden schon an vielen Stellen Bruchstücke ausgetauscht. Das Gemeindeteam war beeindruckt über die handwerklichen Tätigkeiten und den Sachverstand aller Beteiligten zur Rettung unserer Pfarrkirche. Es wurde deutlich: Es geht hier um mehr als nur um Steine und Schieferplatten. In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde wird unsere Pfarrkirche auch für künftige Generationen ein Vorzeigeobjekt bleiben. Helfen Sie weiterhin mit ihrer Spende!
Inzwischen ist auch das restaurierte Turmkreuz wieder zurück.
Im Gottesdienst am kommenden Sonntag um 10.30 Uhr wird Pfarrer Stoffers das Turmkreuz segnen bevor es am 01.12.2023 an der Turmspitze angebracht wird.