Neues vom Kirchturm: Zu Besuch bei Steinmetz Binder

unser Kirchturm - Heimat - Orientierung

Neues vom Kirchturm: Zu Besuch bei Steinmetz Binder

Vergangene Woche gewährte die mit den Sandsteinarbeiten beauftragte Fachfirma  Mitgliedern des Fundraising-Teams Einblick in seine Werkstatt.

Beeindruckend war zu sehen, in welch aufwendiger Handarbeit die insgesamt 12 Fialen des Kirchturms ersetzt oder restauriert werden. Fialen werden die kleinen Ziertürmchen genannt, die rings um den Turmhelm angebracht sind. Herr Binder zeigte an Beispielen, wie brüchig die alten Sandsteinteile zuletzt waren. Ein Glück, dass kein größerer Schaden durch herabfallende Elemente entstanden ist. Ursächlich für die Instabilität waren vor allem Witterungseinflüsse, die über die Jahrzehnte zu Rissen im Stein und Rostbefall an den Trägern führten. Sind einmal Risse entstanden, ist der weitere Verfall nicht mehr aufzuhalten.

Deshalb mussten alle Ziertürmchen wie auch die übrigen Sandsteinelemente gründlich begutachtet werden. Nun wird in mühevoller Kleinarbeit direkt vor Ort ausgebessert und stabilisiert. Eine Arbeit, die man zunächst nicht sieht, sondern nur erahnen kann. Die Fialen waren besonders beschädigt: Acht können gerettet werden, vier müssen völlig neu hergestellt werden. Jede besteht aus 3 einzelnen Bauteilen, die miteinander verbunden werden. Mehrere Wochen ist ein Steinmetz damit beschäftigt, die unbrauchbaren Fialen auszumessen und in einem speziellen Verfahren auf einen Sandsteinblock zu übertragen. Eine Handwerksarbeit die neben dem Fachwissen auch sehr viel künstlerisches Können abverlangt. Die Restaurierung der noch zu rettenden Fialen gestaltet sich ähnlich kompliziert: Schadhafte Teile müssen ausgesägt, neu produziert und wieder eingefügt werden. Der Arbeitsaufwand ist mit einigen Wochen pro Ziertürmchen zu beziffern.

Kein Wunder, dass die Kosten entsprechend hoch sind. Der Steinmetzbetrieb Binder ist auf Restaurierungen spezialisiert, und man kann sehen, dass hier nicht nur mit Sachverstand, sondern auch mit Liebe zum Werkstoff gearbeitet wird.


Unsere Pfarrkirche wurde 1907 – 1912 erbaut. Die jetzt ersetzten Steine haben also weit über 100 Jahre ihren Teil dazu beigetragen haben, dass der Kirchturm Orientierung und Heimat für viele sein konnte. Diese Steine wollen wir nicht ungeachtet wegwerfen, sondern im Rahmen einer Spendenaktion in aufbereiteten Bilderrahmen gegen einen Spendenbetrag weitergeben. Nähere Infos dazu folgen.

Immer auf dem Laufenden sind Sie mit einem Blick auf unsere Homepage: www.mukibau.de