Aktueller Stand des Baufortschrittes 28.10.2022
In regelmäßigen Abständen informieren sich Mitglieder der Kirchengemeinde über den aktuellen Baufortschritt. So auch vergangenen Freitag. Bei strahlendem Wetter nahm sich der Architekt Hr. Fritz, Zeit für eine kleine Gruppe aus Vertretern der kirchlichen und politischen Gemeinde, um Ihnen direkt vor Ort den aktuellen Baufortschritt zu erläutern.
In 40 m Höhe wird momentan fleißig gearbeitet (das ist ungefähr auf Höhe der Turmuhr). Dort liegt der Turmhelm auf dem Mauerwerk auf. Um die Arbeiten zu verstehen, erklärte Hr. Fritz kurz die Ursachen warum die Arbeiten dort sehr langwierig und schwierig sind: Man muss wissen, dass die Kirche eine neugotische Kirche ist, d.h. dass zur Zeit der Entstehung bereits sehr viel industriell gearbeitet wurde und in sehr kurzer Zeit gebaut wurde. Sehr viele Kirchen dieser Zeit benutzten ähnliche Bauteile die aber je nach Konstruktion damals schon nicht 100%tig passgenau waren. Man gleichte also mit einem schnellbindenden Mörtel aus. Heute sind diese Stellen instabil und müssen nachgearbeitet werden. Will heißen jeder Stein wird geprüft, ist er hohl wird er rausgearbeitet und mit neuem Mörtel wieder an seinen ursprünglichen Platz gebracht. Ein weiteres großes Problem ist die Ableitung des Wassers. Zur Bauzeit wurde das Wasser innerhalb der Mauer den Wasserspeiern zugeführt. Schon bei der Restaurierung in den 80er Jahren erkannte man, dass dadurch das Holz des Turmhelms in Mitleidenschaft gezogen wurde. Man versuchte die Stellen abzudichten. Heute weiß man, dass auch dies die Verrottung des Holzes nicht aufhielt. Nun musste der Turmhelm an allen 4 Seiten angehoben werden, um die Holzbalken zu erneuern und die Ableitung des Wassers (jetzt außerhalb des Turmhelms) zu gewährleisten. Dies ist mittlerweile geschehen und man konnte sehen wie aufwendig diese Arbeiten waren und sind. Derzeit werden die 4 Ecken wieder in ihrem Originalzustand nachgebaut. Damit die Stabilität gewahrt wird, werden sie innerhalb des Turmhelms mit Stahlschienen verbunden. Die am Bau beteiligten Firmen arbeiten alle schon seit Jahren an verschiedenen Projekten zusammen, kommen alle aus der Region und sind gut aufeinander eingespielt. Dies ermöglicht kurze Wege bei anfallenden Entscheidungen. Das Denkmalamt wird regelmäßig über den Baufortschritt informiert und in Entscheidungen eingebunden. Dass diese Baumaßnahme mit 2.7 Mio. € geschätzt wird klingt horrend, aber, wenn man bedenkt, dass fast alles handwerklich gearbeitet wird, kann man die Summe verstehen. Hier ein paar Eindrücke von ganz oben: